pferde erleben
mit allen sinnen
Reittherapie
Therapeutisches Reiten ist eine ganzheitliche Therapie, bei der die individuelle Förderung des Menschen mit dem Partner Pferd im Vordergrund steht und nicht die reitsportliche Ausbildung.
Die Reittherapie eignet sich für Menschen ab 2 Jahren bis zum Seniorenalter, die in einer geschützten Umgebung mit dem Pferd, dem Reiten und der Natur in Kontakt treten wollen. Der Bezugsrahmen ist dabei das gesamte Umfeld der Pferde, (z.B. Stall, Weide, Herde), sowie deren Bedürfnisse, (Futter und Pflege) und Körper (sich tragen lassen und reiten). Wir beziehen den Reitplatz, das weitläufige Gelände und die Ortschaft in die Arbeit mit ein.
Therapeutisches Reiten kann folgende verschiedene Bereiche fördern:
Grob- und Feinmotorik
Gleichgewicht und Balance
Lockerung und Stärkung der Muskulatur
Basissinne: Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Fühlen
(Außen- und Eigenwahrnehmung) und Gleichgewicht
Sprachentwicklung
Konzentration und Erhöhen der Frustrationstoleranz
Stärkung des Selbstbewusstseins und des positiven Selbstbildes
Sozial- und Handlungskompetenz
Lebensfreude und Lebensqualität
Speziell dafür ausgebildete Therapiepferde sind unsere Trainingspartner. Durch ihr unterschiedliches Aussehen, Temperament, Bewegungsangebot und individuellen Ausbildungsstand bieten sie verschiedenste Erfahrungsmöglichkeiten.
Unsere Pferde leben artgerecht im Herdenverband im Offenstall. Sie werden regelmäßig von uns geritten, um ihre Gesundheit zu erhalten und ihre Ausbildung zu fördern.
Über mich
Nun, ich bin Anette mit einem n und zwei t.
Ich bin 1971 geboren, ich bin Tochter, Schwester von vier Brüdern, Mutter von zwei Söhnen, war lange Familienmanager, schaue mir die Welt aus verschiedenen Perspektiven an, bin recht kreativ und eigentlich reicht ein Leben nicht für das, was mich alles interessiert.
Tiere, sehr gern Pferde, können Menschen helfen in ihre Kraft zu kommen, ihre Fähigkeiten zu erkennen. Auch beim Training nur mit Pferden gucke ich auf das was das Tier gut kann und lobe an den Stellen, wo etwas gut gelingt. So lernen Pferde, aber so lernen auch Menschen. Nur leider ist in unserer Gesellschaft und Schulsystem es so verankert, erst auf die Fehler zu zeigen, anstatt auf die Stärken. Das möchte ich in meiner Welt etwas ändern.
Na ja, ich war auch mal ein kleines Mädchen, pferdeverrückt. Mir wurde aber damals vermittelt, dass das alles zu teuer ist und ich das eh nicht kann, weil ich zu klein bin. Das hatte sich unbewusst ziemlich eingebrannt. Aber wer mich kennt, der weiß, gerade das ist Ansporn. Aber genau das umzusetzen, dafür habe ich fast 30 Jahre gebraucht. Mit Mitte 30 fand ich dann den Weg wieder zu den Pferden und den Möglichkeiten, die ich heute an andere weitergebe.
Ja, ich las von einer Reitbeteiligung in der Nähe „Reitbeteiligung XXL“. Ich hab das nicht wirklich gesucht, aber es hat mich gefunden. Ich hab das Pferd kennengelernt. Ich weiß es noch wie heute, eine Kaltblutstute als Therapiepferd. Groß und kräftig mit einem großen Hintern. Diese Stute war damals beschäftigt mit einem Therapiekind mit Down-Syndrom. Sie ist dieses große Tier ganz souverän geritten und mit ihr umgegangen. Ich war sehr beeindruckt von der Situation. Mein Gedanke war: wenn dieses Kind das kann, dann kannst Du das auch. Das war der Gamechanger. Das war Pauline, die später mein Seelenpferd wurde. Ich bekomme heute noch Gänsehaut, wenn ich daran denke.
Ich glaube jeder Mensch kann eine Sache besonders gut und die ist es wert zu finden und zu fördern. Ich habe mein Warum gefunden und aus diesem Grund stehe ich jeden morgen mit Freude auf und mache diese Arbeit. Ich sehe mich als den Menschen, den ich in meiner Kindheit auch hätte gut gebrauchen können. Jemand, der meine Stärken sieht und diese fördert. Dann finde ich es auch wichtig, Menschen das Individuum Pferd näherzubringen, die Pferdesprache zu vermitteln und den vertrauensvollen Umgang mit dem Pferd. Die heutigen Pferdemädchen kennen oft Sporen, Ausbinder, Gerten …. Das alles gibt es bei mir nicht.
Das ist sehr vielfältig. Sowohl Kinder, die eine Diagnose haben und mit Reittherapie ihr Empfinden, Körperspannung etc. verbessern können. Aber auch Kinder, die auf eine etwas andere Art und Weise mit dem Pferd umgehen lernen wollen. Dazu gehört dann das Rundumpaket, um später mit jedem Pferd umgehen zu können. Dann gibt es noch Erwachsene mit einer Diagnose, die auch gefördert werden können und diejenigen Erwachsenen die sich ihren Kindheitstraum nun endlich erfüllen wollen. Nicht umsonst heißt es, das Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde.
Reittherapie für jeden zugänglich zu machen. Bisher ist es noch eine private Leistung und gerade finanzschwache Familien werden dann ausgegrenzt. Ich möchte mit Hilfe von Vereinen oder Stiftungen dieses Problem lösen. Außerdem möchte ich, dass nicht nur der Einzelfall Reittherapie wahrnehmen kann, sondern ganze Familien. Denn wenn ein Familienteilnehmer eine Auffälligkeit hat, dann wird das ganze System Familie durchruckelt. Da möchte ich langfristig gern ansetzen und dies auch anderen Therapeuten vorleben.